Afrika wie aus dem Bilderbuch

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von Josina, die ihr Auslandstrimester an der University of Cape Town in Südafrika verbringt

Unmittelbar vor uns überquert eine Elefantenherde die Straße – Afrika wie aus dem Bilderbuch. Eine Freundin quietscht auf, hier ein Babyelefant, dort noch einer. Plötzlich ist ein ehrfürchtiges „Liiiinks“ zu hören. Von dort schreitet ein älteres Exemplar loxodonta africana, ein afrikanischer Elefant, auf unser Auto zu.

Noch drei Meter, bis er unmittelbar vor uns die Straße überquert. Der Motor ist aus, man spürt ein wenig Angst im Auto. Plötzlich dreht der Bulle seinen Kopf in unsere Richtung und macht ziemlich eindeutige Drohgebärden. Panik bricht aus – sollen wir fahren? Stehen bleiben und hoffen, dass er uns nicht als Bedrohung wahrnimmt? Wir sehen schon die Schlagzeile vor uns: Vier Deutsche und ein Mexikaner von Elefanten zerquetscht.

Casual Offroad-Driving

Das ist Afrika, wie man es aus zahlreichen Dokumentationen kennt. Daneben die atemberaubende Landschaft am Kap. Das großartige Essen und vor allem Fleisch, Grillen ist hier Volkssport. Außerdem der Sport und die vielen Outdoor-Aktivitäten: Je nach Laune entscheidet man sich zwischen Surfen oder Segeln, am Strand reiten oder Wandern mit Blick auf die Stadt. Nicht zu vergessen das Wetter und die unglaublich gastfreundlichen Menschen, die immer etwas über das Land zu erzählen haben. Die Sonnenuntergänge und die Partys am Strand.

Kapstadt von oben

Noordhoek Beach

Es gibt aber auch die andere Seite. Johannesburg, mitten in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Die Stadt strahlt etwas gefährlich Unnahbares und gleichzeitig Anziehendes aus. Auf dem Weg durch die Straßen lassen sich nur fünf Meter hohe Mauern erblicken. Gleichzeitig spürt man, dass hier auch heute noch wie zu Goldgräberzeiten das Geld verdient wird. Die Elektro- und Clubszene ist einzigartig in Afrika.

Im Apartheid-Museum, Johannesburg

Pascal braucht Zigaretten. Dass der Weg unter eine Autobahnbrücke hindurchführt und man solche Gegenden nicht nur in einer der Städte mit den höchsten Mordraten der Welt meiden sollte, hindert den unerschrockenen Raucher nicht. Dass er ohne Zigaretten, dafür mit aufgeschlitzten Hosen und ohne Wertsachen zurückkommt, nehmen wir mit Galgenhumor hin. Raubüberfälle, Einbrüche, Schusswaffengebrauch – nichts Besonderes mehr. Man gewöhnt sich schnell an Kriminalität und den geringen Stellenwert eines Menschenlebens. Immerhin haben wir den Elefanten überlebt.

Supermärkte in Swaziland

Clifton Beach

Braai – am besten waren das Kudu Steak und die Boerewurs

Die Augen einer Hyäne, die uns beim Braai beobachtete. In Südafrika lebt man übrigens immer hinter Zäunen – entweder aus Angst vor Tieren oder vor Menschen.